Flechten – Eine Zeigerpflanze?

Flechten zählen zu den langlebigsten Lebewesen auf der Erde und können mehrere hundert Jahre alt werden (oder noch älter). Eine Flechte ist keine Pflanze im eigentlichen Sinn, sondern ein Doppelorganismus bestehend aus einer Nicht-Pflanze (Pilz) und einer Pflanze (Alge), eine der kleinsten Pflanze auf der Erde.

Flechten bestehen aus Algen und Pilzen, die zusammen in Symbiose leben. Die Algen produzieren Kohlenhydrate durch Photosynthese, die von den Pilzen aufgenommen werden, während die Pilze den Algen Wasser und Nährsalze liefern.
Häufig findet man Flechten an Bäumen mit basenreichen Rinden. Dazu zählen auch die Obstgehölze wie z.B. der Apfelbaum.
Flechten sind niemals Parasiten, sondern nutzen den Baum nur als haltenden Untergrund und schützen ihn vor Pilzen und Bakterien, d.h. sie schaden den Pflanzen nicht und müssen auch nicht entfernt werden.
Eine Ausnahme ist die Stammpflege älterer Obstbäume. Dort wird lockere Borke mit Moos oder Flechte entfernt, weil sie Schädlingen wie dem Apfelwickler oder Frostspanner einen Unterschlupf zum Überwintern bieten.

Flechten sind oft ein Zeichen für besonders reine Luft.

Hier der Artikel als PDF zum download: Kurz informiert – Flechten